Im wesentlichen dann, wenn
- zu Beginn der Übung wenig Wissen vorhanden ist,
- aus der korrekten Antwort selbst der Lösungsweg bzw. das Lösungsverständnis nicht hinreichend hervorgeht,
- elaborierte Rückmeldungen vorhandene Lerndefizite durchaus beheben können.
Eigene Überlegungen reichen bei KCR nicht aus und sonstige Möglichkeiten oder Hilfen, die Aufgabenlösung zu verstehen
- werden nicht ergriffen
- bzw. nicht zugelassen.
Eigene Überlegungen reichen bei KCR aus,
- werden aber nicht angestellt, weil zu anstrengend, zu uninteressant bzw. nicht hinreichend motivierend,
werden von außen unterbunden (z.B. Es wird nicht genügend Zeit zur Verfügung gestellt, die Aufgaben zu durchdenken.)
Der Vorteil elaborierter Rückmeldungen läßt sich streng genommen nur in Laborstudien testen, welche das gesamte Lerngeschehen strikt kontrollieren können.
Dabei muss die Lernaneignungsphase möglichst knapp gestaltet werden, darf nur wenige Lösungsbeispiele und Erklärungen umfassen und sollte letztlich viele Fragen offen lassen. Der Idealfall liegt dann vor, wenn es keine Instruktionsphase gibt. (=theoretisch optimal, aber pädagogischer Unfug). Dies müsste dann dazu führen, dass zu Beginn der Übung ein ziemlich geringes Wissen, etwa Lösungswahrscheinlichkeiten deutlich unter 50 %, vorliegen. Die Lehrziele seien so gestaltet, dass einfache Rückmeldungen des korrekten Ergebnisses nur selten zu einem hinreichenden Verständnis beitragen, während elaborierte Rückmeldungen die Defizite der Lernaneignungsphase wirksam beheben können. Die Anforderungen dürften andererseits nicht zu anspruchsvoll, komplex bzw. schwierig sein, weil dann die Instruktionen im Feedback nicht ausreichen würden, Lernen erfolgreich zu fördern.
Die Leistungsunterschiede zwischen elaboriertem Feedback und KCR sind umso geringer
- je anspruchsloser das Lehrzielniveau bzw. die Aufgabenanforderungen sind, wobei bei sehr niedrigem Lehrzielniveau (Faktenwissen) KCR günstiger, weil lerneffizienter ist,
- je besser die Lernaneignungsphase vor irgendwelchen Übungen organisiert ist,
- je höher das verfügbare lehrzielrelevante Wissen zu Beginn der Übung ist,
- je mehr Aufgaben bearbeitet werden müssen,
- je weniger sonstige selbstinititierte Lernmöglichkeiten dem Lerner zur Verfügung stehen bzw. von ihm genutzt werden (können).
Weil die einzelnen Bedingungen in der Praxis selten für alle Lernenden zutreffend antizipiert werden können, empfiehlt es sich, neben KCR optional eine elaborierte Rückmeldung (Musterlösung) anzubieten und dem Lerner weitgehend die Kontrolle zu überlassen, ob und wie lange er sich damit beschäftigen will.
Einige empirische Untersuchungen
Vorteile elaborierten Feedbacks gegenüber KCR in der Studie von
Tennyson, Steve & Boutwell (1975)
Collins, M., Carnine, D. & Gersten, R. (1987)
Moreno (2004)
Yeap, Fong, Hanafi, Omar & Wong (2007)
Chase & Houmanfar (2009)
Butler, Godbole & Marsh(2012)Keine Vorteile elaborierten Feedbacks gegenüber KCR
in der Studie von Valdez (2012)