Übungsaufgaben aus zentralen Vergleichsarbeiten
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Zentrale Vergleicharbeiten verfolgen den Zweck, das schulische Leistungsniveau eines oder mehrerer Bundesländer auf einer bestimmten Klassenstufe zuverlässig und valide auf eine solche Art zu messen, dass die Ergebnisse der betreffenden Schüler nach sozialer Bezugnorm möglichst gut vergleichbar sind. Die Aufgaben dieser Vergleichstests orientieren sich an den Lehrplänen oder Bildungsstandards und wurden in der Regel einer Testanalyse und Erprobung unterzogen. Sie repräsentieren die Leistungsziele der entsprechenden Klassenstufe, sind hinreichend anspruchsvoll und erfordern meist produktive Denkleistungen.

Hier geht es nicht um die diagnostische Erfassung des Lernstandes, sondern ausschließlich um die Nutzung der erstellten Aufgaben für unterrichtliche Übungszwecke im weitesten Sinne. Der Übungskandidat erhält nach seiner Aufgabenbearbeitung jeweils die unmittelbare Rückmeldung

Es bleibt schwer einzuschätzen, ob sich Testaufgaben besonders gut als Übungsaufgaben eignen, weil Tests Kompetenzen möglichst gut messen sollen und ein Hinzulernen während der Testung diagnostisch eigentlich unerwünscht ist. Etliche Aufgaben müssen konstruktionsbedingt hohe Aufgabenschwierigkeiten aufweisen. Je anspruchsvoller jedoch die Aufgabenstellung, desto geringer die Lerneffizienz von eigenen Problemlösebemühungen und nachfolgendem Feedback, selbst wenn es in sehr elaborierter Weise vermittelt wird. (siehe z.B.: Wann macht es Sinn Aufgaben zu stellen?). Zudem stammen die Aufgaben aus recht unterschiedlichen Bereichen, die in der Regel gewisse Grundlagen voraussetzen. Deutliche Defizite in solchen Grundlagen können durch die wenigen Aufgaben und Rückmeldungen nicht hinreichend überwunden werden. Man darf somit keine hohen Erwartungen hegen, mit derartigen Aufgaben insbesondere schwächere Schüler wirksam fördern zu können. Idealerweise sollten die Übungen im unterrichtlichen Kontext zum Einsatz kommen und gegebenenfalls vor- und nachbearbeitet werden. Insofern verstehen sich die Übungen als Lernunterstützung, die der Betreuung und Vertiefung durch den Lehrer bedürfen.

Ziel des Angebots ist es gewiss nicht, die Aufgaben missbräuchlich als Coaching-Grundlage für eine Performanzsteigerung bei Vergleichstests zu verwenden und dadurch möglicherweise die diagnostische Validität zu gefährden. Es bleibt zudem völlig unklar, ob dies überhaupt gelingt. Ich kann den pädagogischen Sinn einer derartigen Motivierung überhaupt nicht nachvollziehen. Die eigentlich interessante Frage lautet, ob durch entsprechende Übungspraxis Kompetenzsteigerungen zu erwarten wären, was man im übrigen empirisch gut überprüfen könnte.

Neben Übungsmöglichkeiten für Schüler dienen die Aufgaben interessierten Lehrern als Beispiele für eigene Aufgabenkonstruktionen, die bei entsprechendem Aufwand auch in Form einer Computerversion realisierbar sind und dann sehr variabel zur Unterstützung des Unterrichts genutzt werden könnten. Die Aufgaben wurden mit Hilfe von Übungsaufgaben stellen mit JavaScript auf den Computer übertragen. Gelegentlich weicht die Computeraufgabenkonstruktion aus Vereinfachungsgründen vom Original in der Printfassung ab. Auf die Darstellung sehr komplexer Aufgabenstellungen (z.B. Zeichnungen der Schüler) musste ganz verzichtet werden.

Eine besonders schwieriges Problem betrifft die Frage, wie die Übung derartiger Aufgaben pädagogisch unterstützt werden sollte und welche Rückmeldungen hierbei einen echten Lerngewinn versprechen. Die bisherige empirische Feedbackforschung bezieht sich meist auf deutlich einfachere Aufgabenstellungen, kann aber immerhin dazu doch schon einige verlässliche Aussagen machen.



Aufgabenbeispiele
Thüringen: Mathematik, Klassenstufe 6 an Regelschulen, Gymnasien, Gesamtschulen (Schuljahr 2005/2006)

VERA : Mathematik  Zentrale Aufgaben für 3. Grundschulklassen
     2007 | 2008 | 2009

Saarland Mathematik 8 Klasse Erweiterte Realschule H-Bildungsgang Gesamtschule Grundkurs (2007)



Weitere Aufgabenbeispiele

dürfen wegen Nutzungsrechten und "copyright-rechtlichen" Unklarheiten nicht ins öffentliche Netz gestellt werden. Sie dokumentieren, dass auch anspruchsvolle Übungsaufgaben mit sachorientierten Rückmeldungen elektronisch als Lernmaterialien konzipiert werden können und interessierten Schülern eine kosten- und werbefreie Aufgabenbearbeitung zur Förderung ihrer Kompetenz gewähren könnten. Auch wertvolles Anschauungsmaterial, das über eine reine Lernstandsermittlung hinausgeht, bleibt so vor einer Anwendung im Rahmen der Lehrerausbildung zur pädagogischen Diagnostik und Intervention geschützt.

Saarland:
Mathematik 8 Klasse Gymnasium: Auswahl aus Daten und Zufall
Deutsch 7 Klasse Erweiterte Realschule und Gesamtschule (2008)

Sachsen : Mathematik Kompetenztest der Klassenstufe 8 an Gymnasien Schuljahr 2007/2008

Beispielaufgaben Vera Mathematik Sek 1 des IQB


Alternative  Selbst Aufgaben erstellen

Einige Vera-analoge Aufgabenbeispiele zur Leitidee "Daten und Zufall"


created 4.9. 2008; last update 12.6. 2013; Bernhard Jacobs, b.jacobs@mx.uni-saarland.de